Kaum zu glauben: Einerseits kommen viele mit ihrem Gehalt nicht aus und machen Schulden, um sich ihr Leben finanzieren zu können, andererseits wiederum landen jedoch in Deutschland 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Verursacht wird dieser Berg an Abfall jedoch nicht nur durch das Gewerbe. Erschreckende Untersuchungen belegen, dass im durchschnittlichen deutschen Haushalt 55 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr im Abfall landen. Dringend sind die Apelle von Umweltschützern an jeden Einzelnen, bei der Eindämmung dieser Flut mitzuhelfen.
Bewusst einkaufen gegen Lebensmittelverschwendung
Den ersten Schritt zur Müllvermeidung sollte man bereits beim täglichen Einkauf machen. Verlockend sind die Lebensmittelangebote, die mit 1+1 gratis oder gar 2+2 gratis werben. Diese Rabatte mögen ja bei lange haltbarer Tiefkühlkost Sinn machen, wer jedoch kann innerhalb weniger Tage zwei Netze Zucchini, zwei Körbe Tomaten oder Weintrauben essen? Wer dennoch nicht auf die günstigen Preise verzichten möchte, sollte folgende Tipps beachten:
- Rundfragen in der Familie, bei Kollegen oder im Bekanntenkreis starten, ob man Großpackungen gemeinsam kaufen und teilen könnte
- Einige Obst- und Gemüsesorten eigenen sich perfekt zum Einfrieren: So kann man z.B. aus Beeren ein Püree herstellen und dieses portionsweise einfrieren. So hat man eine leckere Sauce zu Eis, Pudding oder anderen Nachspeisen
- Gemüsesorten wie Paprika oder Tomaten lassen sich durch Einlegen für viele Wochen haltbar machen. Wichtig ist, dabei auf oberste Hygiene zu achten.
- Auch Brot und Gebäck lässt sich gut einfrieren, im Ofen wenige Minuten aufgebacken schmecken sie ganz vorzüglich
Ein weiterer Grund, warum so viele Lebensmittel im Müll landen, ist die schlechte Vorbereitung auf den Einkauf. Viele hetzten nach der Arbeit in den Supermarkt und kaufen, was ihnen gerade in den Sinn kommt. Zu Hause bemerkt man oft, dass man für dieses Lebensmittel eigentlich gar keine Verwendung hat. Um der Lebensmittelverschwendung Einhalt zu bieten, schreibt man sich am besten schon zu Hause eine Liste. Somit kommt man nicht in Versuchung, mehr zu kaufen als man eigentlich braucht. Das entlastet übrigens auch das Haushaltsbudget.
Einfache Rezepte zur Resteverwertung
Selbst Gemüse, das nicht mehr ganz knackig wirkt, gibt es Verwendung. Man kann es nämlich ganz einfach zu einer köstlichen Suppe verarbeiten. Dazu schneidet man Zucchini, Paprika oder was sonst noch anfällt in grobe Stücke und kocht es mit etwas Brühwürfel auf. Wer es gerne cremig mag, fügt einfach eine geschälte Kartoffel hinzu. Ist das Gemüse weich, wird es mit ein Pürierstab zu einer dicken Suppe verarbeitet. Abgerundet wird die leckere Vorspeise oder das leichte Hauptgericht mit etwas Sahne oder Creme Fraiche. Wer es exotisch mag, versucht Kokosmilch. Oft passiert es auch, dass man zu viele Beilagen kocht. Wenn Reis, Nudeln oder Kartoffeln übrig bleiben, ist das wahrlich kein Malheur. Mit etwas Gemüse, Käse- und Wurstwürfeln verwandeln sich die Reste ohne viel Aufwand in einen köstlichen Salat. Köstlich schmeckt auch eine Restauflauf: Dafür füllt man einfach Gemüse, Kartoffeln, Reis, Nudeln, Schinken, Braten oder was sonst noch übrig geblieben ist in eine Form. Übergossen werden die Zutaten mit einer Mischung aus Eiern, Milch oder Sahne und geriebenem Käse. Wenn die Eier gestockt sind, nimmt man den Auflauf aus dem Rohr und genießt die Mahlzeit mit einem frischen Salat.
Resteverwertung für Naschkatzen
Auch Obst, das nicht mehr ganz ansehnlich ist, lässt sich in der Resteküche gut verwerten: Aus Äpfel, Birnen, Pfirsichen oder anderen Sorten kann man ein leckeres Mus herstellen. Besonders wärmend ist zum Beispiel im Winter Apfelpüree mit Zimt. Das Rezept ist denkbar einfach, weil man die Früchte nur weichkochen und mit einem Pürierstab bearbeiten muss. Je nach Geschmack kommt Zucker dazu, während der Weihnachtszeit schmeckt auch ein Hauch von Lebkuchengewürz. Das Mus passt zu Pfannkuchen, süßen Reibekuchen aus Kartoffeln und vielen weiteren Süßspeisen. Brot, das nicht mehr ganz frisch ist, lässt sich in der süßen Küche in Form von Armen Rittern verwerten. Darüber hinaus punktet dieses Gericht mit der schnellen und einfachen Zubereitung: Man benötigt nur einige Scheiben Brot, zwei Eier und etwas Milch. In dem Ei-Milchgemisch wird das Brot zunächst eingeweicht, dann in einer Pfanne angebraten. Auch in süßen Aufläufen machen sich Reste gut: Warum nicht einmal einen süßen Hirse- oder Nudelauflauf probieren? Mit ein paar Äpfel oder anderem Obst oder Trockenfrüchten versehen schmeckt das köstliche Gericht jedes Mal ein wenig anders.
Fazit
Lebensmittelverschwendung Einhalt zu bieten sollte ein wichtiges Thema in jedem Haushalt sein. Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten, wenn man bewusst einkauft und auf die altbewährte Einkaufsliste zurückgreift. Doch auch beim Kochen macht es Sinn, sich darüber Gedanken zu machen. Gemüse, das nicht mehr ganz knackig ist, lässt sich zu schmackhaften Aufläufen oder cremigen Suppen verarbeiten. Selbst wenn man süße Gerichte bevorzugt, gibt es tolle Rezepte für die Resteverwertung wie Arme Ritter aus Brot, Getreideaufläufe oder Fruchtmus.